Martinus Araújo Schmidt

Journalist, Dipl.-Volkswirt, verheiratet, zwei eigene, zwei angenommene Söhne, Studium der VWL und Sozialwissenschaften, journalistische Ausbildung in Hamburg, Bonn, Lissabon und Berlin. 1994 Umzug nach Belo Horizonte (Brasilien), u. a. Sprachmittler und -Lehrer für Portugiesisch, 2011 Rückkehr nach Berlin. Wehrübender OLt an der OSLw in Fürstenfeldbruck (2003) und der Marineschule in Mürwik (2007).

Die Überwindung der Teilung und die Vereinigung der beiden deutschen Staaten sind glückliche Momente in unserer Geschichte. Damals ging ein Wunsch der Menschen in Erfüllung. Für die Generation, die seitdem heranwuchs, ist ein Leben in Freiheit und Demokratie selbstverständlich 1989/90 wurde ein neues Kapitel der Geschichte aufgeschlagen. Der Fall der Mauer war unblutig und geschah im Einvernehmen mit den Nachbarn. Alles, was die Nachkriegsepoche ausmachte – die Teilung, der Kalte Krieg, die grausame Grenze – war 1990 zu Ende. Vielen boten sich neue Chancen. Unser Land veränderte sein Gesicht und bekam politisches Gewicht.

Die Ereignisse von 1989/90 haben alle bewegt – mehr als die Feiern zum Tag der Deutschen Einheit in den 25 Jahren danach. Das liegt daran, daß der 3. Oktober zum Feiertag bestimmt wurde, mit dem formal nur der Beitritt nach Artikel 23 Grundgesetz stattfand. Die entscheidenden Momente hatten vor Oktober 1990 stattgefunden. Über Monate waren DDR-Bürger 1989 für ihre Forderungen auf die Straße gegangen oder stimmten mit den Füßen ab – Richtung Westen. Sie zeigten Courage und waren entschlossen, die Verhältnisse zu ändern. Ihre Revolution blieb friedlich. Doch hatte es nicht auf Messers Schneide gestanden, ob die DDR-Machthaber dem massenhaften Protest der Bürger mit Gewalt begegnen würden?

Den Protesten folgte die Öffnung der Mauer. Die DDR war am Ende, alles lief auf die deutsche Einheit hin (an der die Union stets festgehalten hatte). Der Umbruch erfaßte damals nicht nur die DDR, sondern auch die anderen Staaten des „Ostblocks“, wo Revolutionen zu Demokratie und Marktwirtschaft führten und in der Folge in die Europäische Union. Diesen Kontext darf man keinesfalls vergessen, auch wenn die EU Schwächen zeigt. Die europäischen Staaten sind nach wie vor aufeinander angewiesen. Deutschland hat viel von der Entwicklung der letzten 20 Jahre profitiert. Und doch: Solidarität in der EU ist keine Einbahnstraße. Gemeinsamkeit zu entwickeln ist schwieriger, als man denkt.

Für historische Entwicklungen sind 25 Jahre eine kurze Zeit. Für die Menschen, die den Umbruch gestalteten oder erlebten, machen 25 Jahre einen beträchtlichen Teil ihres Lebens aus. Die diktatorische DDR hat den Einzelnen bespitzelt, drangsaliert oder auf dem Weg in die Freiheit getötet. Viele Menschen haben gelitten, aber es gab in der DDR auch einen Alltag. Wenn sich Ostdeutsche heute daran erinnern, bedeutet das nicht, daß sie sich die DDR zurückwünschten. Entschieden gilt es allerdings, Versuchen entgegenzutreten, das kommunistische System zu beschönigen. Wenn wir uns heute der Wiedervereinigung Deutschlands erinnern, sind wir dankbar, daß nach Weltkrieg und Nazi-Barbarei mit Hilfe der westlichen Alliierten eine stabile Demokratie entstand, in der Freiheit und Menschenrechte gelten. Wir sind froh über die demokratischen Traditionen in unserem Lande. Das Ringen um Freiheit und Recht hat auch unsere Geschichte bestimmt. Menschen waren bereit, für eine bessere Gesellschaft einzutreten. Wer fragt, ob die Demokratie geeignet sei, große Probleme zu lösen, kennt keine Diktatur oder hat die dunklen Kapitel der Geschichte vergessen. Damit Demokratie funktioniert, muß sie gelebt werden. Die Chancen, die eine demokratische Verfassung bietet, wollen genutzt sein. Die Erinnerung an die damaligen Ereignisse macht uns bewußt, daß wir allen Grund zur Freude haben. Was die Menschen 1989/90 zusammen errungen haben, kann uns Kraft und Zuversicht für morgen verleihen.

Die Betonfarbe der Fassade soll verschwinden

Dahlem, Mai 14. Der Neubau auf der Truman-Plaza bekommt fast ein Jahr nach seiner Fertigstellung einen neuen Farbton. Das beschloss der Stadtplanungsausschuss bei seinem Ortstermin am Dienstag, 20. Mai. Dort informierten sich die Bezirksverordneten unter Führung des Ausschussvorsitzenden Torsten Hippe (CDU) zusammen mit Bauleiter Bernd Neuendorf und Stadtplanerin Sabine Lappe über Alternativen zum derzeitigen Grau der Gebäude.

Die Betonfarbe des neuen „Fünf Morgen Dahlem Urban Village“ soll ganz verschwinden, so der Ausschuss. Die Bauplaner einigten sich mit den Vertretern der Stofanel Investment AG auf zwei verschiedenen Sandfarben, die künftig den Ton der Fassade prägen sollen. Die neuen Beige-Töne sollen nach Angaben Neuendorfs in den kommenden Monaten aufgetragen werden. Dafür seien zusätzliche Aufwendungen „im sechsstelligen Bereich“ notwendig.

Mit der Erneuerung der Fassade wird nach Ansicht von Hippe, der auch Fraktionschef der Christdemokraten in der BVV ist, ein monatelanges Ärgernis beseitigt. Der Bauträger Stofanel hatte entgegen den Festlegungen im städtebaulichen Vertrag mit dem Bezirksamt graue Wände erbaut. Dieses als „Ivory“ bezeichnete Äußere riefen im vergangenen Jahr hatte erhebliche Irritationen bei den bezirklichen Stadtplanern hervorgerufen. Besonders Torsten Hippe hatte sich seither für eine rasche Aufhellung der „Urban Village“-Fassaden eingesetzt.

Paradies für Erholungsuchende oder Müllhaufen – der Schlachtensee droht bei warmem Wetter zu verkommen

Nikolassee. Besonders nach Feiertagen klagen Anwohner über Dreck aller Sorten. Die CDU-Bezirksverordnete Karen Wirrwitz möchte in einer Kleinen Anfrage nun vom Bezirksamt wissen, was das Bezirksamt dort gegen die „unerträglichen Zustände“ tut.

Erholungsuchende wie Ingetraut Helfer sind entsetzt. Die pensionierte Lehrerin kommt mehrmals in der Woche morgens an den Schlachtensee zum „walking“. Doch was sie dort letzthin zu sehen kriegt, trübt ihren Naturgenuss erheblich. Leere Flaschen und Verpackungen neben den Bänken, dazu Grillreste, badende Hunde und Plastiktütchen voller Kot: der Schlachtensee – ein Köter-Paradies? Mit der warmen Jahreszeit kommen wieder verstärkt „Partygäste“ an das EU-Badegewässer und hinterlassen ihre Abfälle. In der BVV am Mittwoch, 21. Mai, will Karen Wirrwitz die Verhältnisse am „verschmutzten Paradies“ zum Thema machen.

Zuständig für die Reinigung an dem beliebten Binnensee auf der Ostseite ist das Grünflächenamt. Auf der Westseite zur Avus hingegen haben die Berliner Forsten das Sagen. Dort gibt es zwar weniger Müll am Wegesrand, jedoch zahlreiche Glasflaschen, die in Ufernähe schwimmen. Und dort hängen Frauchen und Herrchen die eingepackten Stoffwechselendprodukte ihrer Vierbeiner an den Zaun.

Helfer, die sich nach eigenen Worten „dem Schlachtensee verbunden“ fühlt und alle BVV-Parteien deswegen anschrieb, meint: „Die Behörden sollten mehr tun, mehr Überwachung ab Freitag nachmittag.“ Abends und über das Wochenende findet auch nach Beobachtung aus dem „Seestern“ am S-Bahnhof die meiste Verschmutzung statt. Von den angeschriebenen Fraktionen im Rathaus antwortete laut Helfer lediglich die CDU.

Die 63-Jährige, die mittlerweile „ungern an Montagen um den See“ läuft, bedauert, wie ihr Schlachtensee verkommt. „Wenn man an Zehlendorf denkt, stellt man sich das anders vor“, sagt die 63-jährige gebürtige Zehlendorferin. Diesen Eindruck teile sie mit anderen: „Ich habe nicht das Gefühl, allein mit meinen Klagen zu sein.“

Näheres unter: http://www.berlin.de/ba-steglitz-zehlendorf/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/vo020.asp?VOLFDNR=4977&options=4

Der Stelzenbau steht noch immer leer

Steglitz. Die Zukunft des ehemaligen Restaurants „Bierpinsel“ will der Bezirksverordnete Michael Mc Laughlin auf die Tagesordnung der BVV am Mittwoch, 21. Mai, bringen. In einer Kleinen Anfrage möchte Mc Laughlin vom Bezirksamt wissen, ob es konkrete Pläne mit dem Bau gebe. Einst als avantgardistische Gaststätte gebaut, steht der markante Stelzenbau seit langem leer. Nach Ansicht des CDU-Politikers muss „im stadtbaulichen Interesse“ bald geklärt werden, was mit dem vor 38 Jahren eröffneten „Bierpinsel“ geschehen soll. Vor sechs Jahren ist das eigenwillige Gebäude mit der Auflage verpachtet worden, es wieder als Gaststätte zu betreiben.

 

Zehlendorf, Mai 2014. Geschäftsleute in Zehlendorf-Mitte könnten ihren Kunden künftig ein Problem abnehmen. Eine „Bonusmünze“ für Kunden soll Autofahrern künftig das Bedienen der Parkautomaten erleichtern. Das ist die Idee des CDU-Bezirksverordneten Klaus Fengler. Das Bezirksamt wird demnach gebeten zu prüfen, die Parkscheinautomaten im Zehlendorfer Zentrum nach Karlsruher Vorbild mit einem Chip auszustatten. Diesen können Geschäftsleute ihren Kunden zum kostenlosen Parken zur Verfügung stellen. Damit soll die Funktion des Zentrums Zehlendorf als Einkaufsmöglichkeit gestärkt werden.

Näheres unter: http://www.berlin.de/ba-steglitz-zehlendorf/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/vo020.asp?VOLFDNR=4979&options=4

Radau durch Verkehrsrowdies soll unterbunden werden

Lichterfelde, Mai 2014. Die Fahrübungen und mutwilligen PS-Spielereien auf dem „Platz des 4. Juli“ sollen nach dem Willen des CDU-Bezirksverordneten Jens Kronhagel eingeschränkt werden. Nach einem Antrag der BVV-Fraktion soll das Bezirksamt prüfen, ob zumindest zu nachtschlafender Zeit der Lärm von Kraftwagen auf dem Gelände zwischen Goerzallee und Osteweg unterbunden wird, wie es der Fahrlehrer-Verband vorschlägt. Dazu soll das Verkehrsschild 250 auf der Zufahrt zu dem Platz („Fahrschulen und Prüfungsfahrzeuge frei“) durch die Einschränkung: „bis 3,5 Tonnen werktags von 8 bis 19 Uhr“ ergänzt werden.

Zudem sollen nach dem Vorschlag Gitter und Blumenkübel das Befahren des „4. Juli“ vom Parkplatz her verhindern. Die Zufahrt zum Gelände wäre dann ausschließlich an den neuen Verkehrszeichen vorbei möglich. Der Fahrlehrer-Verband hatte am Donnerstag, 8. Mai, mit Anwohnern am Platz des 4. Juli darüber beraten, wie der nächtliche Radau von Kraftfahrzeugen auf dem 28000 Quadratmeter großen Platz vermieden werden könnte. Ein weiterer Antrag des Bezirksverordneten sieht vor, daß in der Nacht von 22 bis 6 Uhr auf dem Platz Tempo 30 gilt.

Näheres unter: http://www.berlin.de/ba-steglitz-zehlendorf/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/vo020.asp?VOLFDNR=4981&options=4

http://www.berlin.de/ba-steglitz-zehlendorf/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/vo020.asp?VOLFDNR=4980&options=4

 

Ausschuß beschließt Maßnahmen für bessere Luft

Steglitz-Zehlendorf, im Mai 2014. Auf Antrag der CDU-Bezirksverordneten Claudia Wein hat der Schulausschuß der BVV jetzt beschlossen, die Luft in Schulen des Bezirks durch mehr Lüftung zu verbessern. Dem Bezirksamt wird aufgegeben, sich beim Land „für Maßnahmen zur Verbesserung der Raumluft“ einzusetzen, so der Beschluß am Dienstag, 6. Mai. Statt teurer Klimaanlagen kann eine Durchlüften der Klassenräume in der Pause für frische Luft während der Unterrichtstunde sorgen. Nach Expertenansicht genügt bei Frostwetter zum „Luftaustausch“ nur eine Minute. In geschlossenen Räumen sorgt der Atem vieler Menschen für eine rasche Vervielfachung des Kohlendioxids und der Luftfeuchte. Dadurch werden die Betroffenen müde. Die Fachleute sprechen von Verzehnfachung des CO₂-Anteils und einer Verdoppelung der Luftfeuchte auf 80 Prozent. Dadurch wird auch die Schimmelbildung in den Klassenräumen gefördert.