Bernhard Lücke

Bis Mitte April sollen Hunde an den Seen erlaubt sein. Die CDU will den Konflikt um die Vierbeiner an Erholungsorten lösen. Lesen Sie zu diesem und zu weiteren Themen die neue BVV Südwest. Außerdem: Bezirksverordneter deckt Müllabladen am Bahndamm in Lichterfelde auf, Schikanen gegen zufluchtsuchende Christen im Bezirk, Lankwitzer Wochenmarkt soll attraktiver werden und ein Gespräch mit der Bildungsstadträtin Cerstin Richter-Kotowski.

Die BVV Südwest können Sie hier papierlos lesen.

Hier können Sie die siebte Ausgabe, die sechste Ausgabe, die fünfte Ausgabe, die vierte Ausgabe, die dritte Ausgabe und die zweite Ausgabe der BVV Südwest als PDF-Datei herunterladen.

Steglitz-Zehlendorf. Die Bezirksverordnete Sabine Lehmann-Brauns fürchtet den weiteren Verfall des Landschaftsparks Glienicke. Vor allem die Persius-Häuser aus dem 19. Jahrhundert seien Dr. Sabine Lehmann-Braunsdort gefährdet.

Der 1803 geborene Ludwig Persius, ein Schüler Karl-Friedrich Schinkels, hatte das Gärtner- und Maschinenhaus, die Teufelsbrücke sowie die Orangerie und Treibhäuser in Glienicke geschaffen. „Der Park verwahrlost“, so die Verordnete. In einem Antrag an die BVV hat die Ärztin und Kulturexpertin ihrer Fraktion das Bezirksamt ersucht, „Glienicke vor weiterem Verfall durch Regen, Schnee und Grundwasser zu schützen.“ Wenn nicht schnell etwas geschehe, sind nach Lehmann-Brauns Worten die 170 Jahre alten Gebäude „bald erledigt“ – besonders durch Feuchtigkeit, Salpeterfraß sowie Schimmel- und Schwammbildung. Es sei vordringlich, die Persius-Bauten, unter ihnen das Matrosenhaus und die Konditorei, zu retten. Das Bezirksamt muß laut
Lehmann-Brauns in Abstimmung mit der Denkmalbehörde diese unmittelbaren Maßnahmen treffen, bis die Voraussetzungen die Beantragung von GRW-Fördermitteln geschaffen worden seien. „Dem anmutigen Charme des Wirtschaftshofes in der einmaligen Kulturlandschaft zwischen Babelsberg, Berliner Vorstadt und Potsdam kann sich der Betrachter kaum entziehen“, so die
stellvertretende Kulturausschuss-Vorsitzende.

Bürgerinitiativen hatten kritisiert, daß mit dem Geld des Senats für die Sanierung des 80 Hektar großen Parks zuerst die Wege geteert wurden. Der Zustand des Parks war auch Thema der Novembersitzung der BVV Steglitz-Zehlendorf durch die Einwohnerfrage der Vorsitzenden der Bürgerinitiative „Weltkulturerbe Glienicke“ Karin Berning. Die zuständige Bezirksstadträtin Christa
Markl-Vieto (Grüne) hatte dies im Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses mit geeignetem Zugang für Baufahrzeuge begründet. Nach ihren Angaben zahlte der Senat 1,9 Millionen Euro für
den Erhalt des „Glienicker Volksparks“ – wie er auf einem Eingangsschild dort noch heißt. Laut Markl-Vieto heißt das Gelände nördlich der Königstraße „Landschaftspark Glienicke.“

Der Weltkulturerbe-Status von Glienicke, so Lehmann-Brauns, sei eine Auszeichnung von überregionaler Bedeutung und lege dem Bezirk und dem Land „die Verpflichtung zur Bewahrung und Pflege auf.“

Karen WirrwitzLichterfelde. Früher standen an den Markttagen auf dem ganzen Rondell des Ludwig-Beck-Platzes zahlreiche Marktstände, die dafür sorgten, daß der Platz ein beliebter Treffpunkt der Anwohner
war. In den letzten Jahren nahm die Zahl der Händler aber stetig ab, der Platz verwaiste immer mehr.

Der Umbau des Ludwig-Beck-Platzes vor einigen Jahren hat den Platz als Marktfläche für Händler leider nicht attraktiver gemacht. Viele Händler wichen auf andere Märkte aus und kehrten nicht zurück. Erschwerend kommt hinzu, dass die Aufgaben des Marktverwalters seit über zwei Jahren nur unregelmäßig wahrgenommen werden. Ein unhaltbarer Zustand!

Engagierte Bürger wollen den Ludwig-Beck-Platz im Rahmen einer Initiative aus seinem Schattendasein führen und den Niedergang des Wochenmarktes stoppen. Sie haben hierzu im vergangenen Jahr einen „Runden Tisch im Gutshaus Lichterfelde“ ins Leben gerufen, an dem auch die CDU vertreten ist. Am 20. September fand auf dem Platz ein erfolgreiches Marktfest statt, auf dem sich Vereine, Organisationen und Gewerbetreibende präsentierten.

Die CDU befragte an ihrem Infostand die Festbesucher per Fragebogen zu ihren Wünschen und Vorstellungen für den Platz. Das Ergebnis: 94 Prozent wünschen sich eine Ausweitung des Marktes
oder des Angebotes. Es wurden viele verschiedene Bereiche genannt, wie Flohmarkt, Kunstgewerbemarkt, Bio-Markt, Fischhändler  und Blumenmarkt. Alle Befragten wünschen sich einen
regelmäßigen Wochenmarkt. Auch das gastronomische Angebot ist nach Ansicht der Befragten (63 Prozent) verbesserungswürdig.

Für die Gestaltung des Platzes sehen die Anwohner ebenfalls Handlungsbedarf. Vor allem die Umstellung der Beleuchtung vom warmen auf kaltes Licht wird von vielen Nachbarn als störend empfunden. Bei der direkten Platzgestaltung können sich die Anwohner u.a. mehr Bepflanzung, mehr Sitzgelegenheiten, einen Boule-Platz, ein Café und einen Zeitungskiosk vorstellen. Die CDU-Fraktion wird die Ergebnisse der Befragung zum Anlaß nehmen, Pläne und Anregungen zur Belebung des Platzes und für ein attraktiveres Marktangebot auf den Weg bringen.

Ute HahnfeldLichterfelde. Die Thermometersiedlung in Lichterfelde Süd gehört zu einem der größten Ballungsräume in unserem Bezirk.

In der Thermometer- und der Woltmannsiedlung leben etwa 6000 Menschen. Der Bereich Thermometersiedlung hat die ungünstigste Sozialstruktur und höchste Arbeitslosenquote im Bezirk. 46 Prozent der Anwohner sind Einwanderer oder Nachkommen solcher. Soziale und kulturelle Probleme gehören hier zum Alltag. Insbesondere die Jugendlichen sind von den schwierigen Verhältnissen betroffen.

Das seit 1998 bestehende Interkulturelle Kinder-, Jugend- und Familienzentrum e.V. „Bus Stop“ entwickelt Lösungen und bietet vielfältige Hilfe für Betroffene an. Seit 2005 führt „Bus Stop“ das Programm „Kiezmentoring“ zur Integration junger Menschen und ihrer Familien und zur Gewaltprävention in Lichterfelde Süd durch. Kiezmentoren erhalten eine sechsmonatige Ausbildung, setzen sich aus Anwohnern aller Kulturkreise zusammen, sprechen oft mehrere Sprachen und finden dadurch direkten persönlichen Kontakt zu den Mitbürgern in der Siedlung. Ihre Arbeit dient dem Erhalt des friedlichen Miteinanders. Dies geschieht durch Abbau von Missverständnissen zwischen den unterschiedlichen kulturellen Lebensgewohnheiten der Anwohner im Kiez und ist Voraussetzung, um Konflikte zu befrieden. Darüber hinaus arbeiten Kiezmentoren im interkulturellen Zentrum „Bus Stop“, beraten hilfesuchende Eltern, helfen bei Behördengängen.

Menzel, UlrichDie Fraktion der CDU in der BVV Steglitz-Zehlendorf trauert um ihr Mitglied Ulrich Menzel. Er verstarb am 6. November 2014 nach langer Krankheit. Seiner Familie gilt unsere herzliche Anteilnahme.

Ulrich Menzel war langjähriger Kommunalpolitiker zunächst in Zehlendorf später dann im fusionierten Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Er war Bezirksbürgermeister und Bezirksstadtrat. Die Fraktion verliert mit ihm einen Fachmann mit tiefsten Kenntnissen des Haushaltsrechts. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

In der Berliner Woche vom 9. Juli 2014 ist zum ersten Male in diesem Jahr die Beilage „BVV Südwest“ der CDU-Fraktion erschienen. Auf vier Seiten werden wir Sie 2014 noch weitere zwei Male über aktuelle Themen und Aktivitäten der CDU-Bezirksverordneten im Bezirk informieren.

Hier können Sie die Beilage der CDU-Fraktion Steglitz-Zehlendorf als PDF-Datei herunterladen.

Wirtschaftsförderung ja – aber nicht mit Spielautomaten

Wir kennen das: monatelanger Leerstand im Ladenlokal in Ihrem Nachbarhaus, seit langer Zeit verklebte Schaufenster, Müll in der Türnische. Und auf einmal gehen Handwerker ein und aus, es werden neue Schilder angeschraubt – ein Café eröffnet. Doch dann werden Spielautomaten eingeräumt. Eine getarnte Spielhalle?

Bernhard Lücke, Steglitz. Seit einigen Jahren werden auch in unserem Bezirk die Genehmigungen für Spielhallen restriktiv gehandhabt. In der Nähe von Schulen und anderen Einrichtungen für Kinder sind solche Etablissements zum Beispiel gar nicht mehr erlaubt. Mehr als drei Automaten auf einmal gehen auch nicht mehr. Kostenlose Getränke für Spieler sind ebenfalls tabu.

Auch wenn zu viele von diesen Glücksspielläden nebeneinander liegen, sollte es Grenzen geben. Mit einem Gesetz hat die Berliner Politik 2011 das Thema eindeutig und generell geregelt, das Spielhallengesetz gilt. Spielhallen haben in Berlin keine Zukunft. Zu sehr leisten sie Glücksspielsucht Vorschub, zu viele Probleme entstehen durch den Kontrollverlust – eine richtige Entscheidung!

Doch nun etabliert sich ein neuer Trend: „Getränke & TV & Spaß“ steht auf den Schildern und „Café“ prangt oben drüber. Und drinnen finden sich – wieder vor allem Geldautomaten. Praktisch für die Investoren, wenn zwei solcher leerstehender Lokale direkt nebeneinander liegen, dann lohnt sich der Aufwand: zwei Läden – ein Schild und in der Summe doppelt so viele Automaten.

Wir wollen keine als Casino Café getarnten Spielhallen.

Die CDU in Steglitz-Zehlendorf wendet sich gegen diese Entwicklung. Wir wollen Wirtschaftsförderung, wir wollen Geschäfte im Kiez. Doch wir wollen Nachbarschaften, die frei sind von zu Sucht animierenden Geschäften! Wir wollen Umgebungen, in denen unsere Kinder ohne Verlockungen zum Glückspiel von der Schule nach Hause gehen können.